Evaluation des Eltern-Kind-Gruppenprogramms „KUGEL“

Ein Kooperationsprojekt des Werner-Otto-Institut Hamburg mit dem Frühinterventionszentrum Heidelberg/Uniklinik Heidelberg

Hintergrund

Die Fähigkeit sich mitzuteilen (sei es durch Sprache oder beispielsweise durch Körperhaltung und Gesten) ist wichtig, um mit Anderen in Beziehung zu treten und eigene Bedürfnisse auszudrücken. Kinder mit einer verlangsamten allgemeinen Entwicklung, wie z.B. im Rahmen eines genetischen Syndroms, brauchen in aller Regel mehr Zeit auf dem Weg zur Sprache. Da die sprachlichen Fähigkeiten die gesamte allgemeine Entwicklung beeinflussen und entscheidend für die Mitteilung von Bedürfnissen sind, ist es wichtig, diese Kinder gezielt hierbei zu unterstützen. Dabei kommt den Eltern eine wichtige Rolle zu, denn der Alltag bietet unzählige Möglichkeiten, dem Kind gezielt den Spracherwerb zu erleichtern.
In der frühen Sprachförderung von Kindern mit verlangsamter Entwicklung hat sich die Verwendung von Gesten und Gebärden in der Kommunikation als sehr erfolgreich erwiesen. Die Gebärden erleichtern den Kindern den Spracherwerb und bieten eine frühe Möglichkeit, sich mitzuteilen. Sie sind dabei kein Ersatz für das Sprechen lernen, sondern eine wichtige Unterstützung auf dem Weg dorthin.
Das neue entwickelte Programm KUGEL (von Maydell) möchte Familien mit einem Kind mit verlangsamter Entwicklung genau hierbei unterstützen. Im Rahmen des Programms erfahren interessierte Eltern in einer Kleingruppe von etwa 10 Personen …
- wie Gebärden den Spracherwerb erleichtern,
- wie sie selbst im Alltag bzw. in der Kommunikation mit dem Kind Gebärden gewinnbringend einsetzen können.

Ziel

Ziel dieser Studie ist die Überprüfung der Wirksamkeit des Programms KUGEL. Dabei werden u.a. die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern, deren Eltern an KUGEL (Gruppe I) teilnehmen mit Kindern verglichen, deren Eltern an einem eintägigen Elternprogramm zum Gebärdeneinsatz teilnehmen (Gruppe II).
Die Zuordnung der teilnehmenden Familien zu einer der beiden Gruppen erfolgt nach dem Zufallsprinzip (einem Verteilungsschema, das vor Studienbeginn festgelegt wird). Dies hat den Zweck, eine möglichst hohe wissenschaftliche Aussagekraft der Studie zu erreichen.

Ablauf der Studie

Im Rahmen der Studie können Kinder im Alter von 24 bis 48 Lebensmonaten mit einer verlangsamten allgemeinen Entwicklung, die noch nicht bzw. nur wenig (max. 15 Wörter) sprechen, teilnehmen. Diese Kinder laden wir gemeinsam mit ihren Eltern zu einer ausführlichen Vor- und Nachuntersuchung (mit Schwerpunkt im sprachlichen Bereich) ein.
Auf der folgenden Übersicht ersehen Sie den zeitlichen Ablauf der Studie sowie die vorgesehenen Untersuchungen.

Ablauf	Zeitpunkt	Ergänzende Informationen
Voruntersuchung des Kindes	Vor Elternprogramm (2 Termine)	Sprachentwicklungsdiagnostik Beantwortung von Fragebögen Videoanalyse Entwicklungsdiagnostik
Gruppe I: Elternprogramm KUGEL	7 Termine (zweistündig, jeweils im Abstand von etwa 2 Wochen)	Durchführung in Kleingruppe von Eltern (5 Termine ohne Kind, 2 Termine mit Kind) Zwischen Einzelterminen: Umsetzung der Gebärdeneinführung durch die Eltern im häuslichen Rahmen
Gruppe II: Eintägiges Elternprogramm zur Gebärdenanwendung	1 Termin (ganztägig)	Durchführung in Kleingruppe von Eltern (ohne Kind) Nach Intervention: Umsetzung der Gebärdeneinführung durch die Eltern im häuslichen Rahmen
Nachuntersuchung des Kindes	Nach Elternprogramm (1 Termin)	Sprachentwicklungsdiagnostik Beantwortung von Fragebögen Videoanalyse

Alle Untersuchungssituationen werden kindgerecht und spielerisch durchgeführt und bereiten den Kindern in der Regel viel Spaß.

Kontakt

Bei Interesse oder Fragen können Sie sich gern telefonisch oder per E-Mail an uns wenden. Wir informieren Sie gern!
Dr. Dipl.-Psych. Anke Buschmann & Sara Specht
Telefon (06221)7266550
E-Mail: heidelberger-elterntraining-friz@web.de
Weitere Informationen finden Sie in unserem Flyer.